Jetzt überleg doch mal: Wenn ein Kind "den Unterrichtsstoff wohl versteht, aber ihn bei Arbeiten nicht so wiedergeben kann was sie davon tatsächlich weiß", dann hat es doch keine Wahrnehmungsstörung sondern eine Reproduktionsstörung.
Wenn diesen Unterschied meine Kollegen übersehen und Ihr das blind übernehmt, wie soll dann das Problem jemals gelöst und nicht größer gemacht werden?
Wenn Klassenarbeiten "heiße Kartoffeln" sind und uns die Flüchtigkeitsfehler schon überdeutlich zeigen, dass Dein Kind in dieser Schule auf der Flucht ist, dann sollte doch endlich mal einer die Augen aufmachen und hinschauen, um zu sehen, wovor es flieht und wer es und seine Talente in die Flucht schlägt.
Fliehen ist ein Überlebensprogramm und keine pädagogische Krankheit.
Ich finde es beschämend, wenn Kollegen von einem Kind sagen, dass es etwas ganz und gar nicht kann. Das hat noch nicht mal die Qualität von quacksalbernder Wahrsagerei. Es ist einfach eine SUGGESTION, die ständig genau das Problem heraufbeschwört, das man offensichtlich nicht lösen will.
Dein Kind, so schreibst Du, wurde als Inklusionskind der Förderschule unterstellt. Das liest sich wie Frondienst im Mittelalter. Inklusionskind heißt auf Deutsch Einschlusskind. Ich finde dieses Wort grauenhaft. So würde ich von meinem schlimmsten Feind nicht reden.
Vor dieser Unterstellung in die Unterrichtsvollzugsanstalt konnte man bei ihr überdurchschnittliche Intelligenz wahrnehmen. Und bei Leuten, die offenbar schon mit der Wahrnehmung von Intelligenz Schwierigkeiten haben, "macht sie nicht richtig mit"??? Und da machst Du Dir Sorgen wegen ihr??? Da würde ich mir nur die größten Sorgen um die Kollegen machen, die mit der Sensibilität der Intelligenz eines kleinen Kindes schon derart überfordert scheinen. Du berichtest ja keine einzige sensible Tat von ihnen, nur grobe, plumpe. Da ist es doch geradezu himmlisch normal, dass Dein Kind auf diesem Niveau nicht mitmacht.
Stell Dir mal vor, meine Kollegen würden das, was sie mit Deinem Kind machen, mal mit dem Rektor versuchen oder mit dem Schulamtsdirektor! Das möchte ich mal sehen, wie sie z.B. dem Schulamtsdirektor begreiflich machen, dass der Schulleiter "den seinen Job wohl versteht, aber ihn bei Arbeiten nicht so wiedergeben kann was er davon tatsächlich weiß". Meinst Du, einer würde sich trauen, sich damit in der Machthierarchie nach oben so zu blamieren? Warum akzeptieren wir diesen Affront immer, wenn er von oben herab über uns gebracht wird???
Eine Schule, die nicht ganz und gar für das Kind geschaffen ist, hat keine Existenzberechtigung. Nicht die Kinder sind für die Schule da sondern die Schule für die Kinder.
Schule ist ein DIENSTleistungsbetrieb. Müssen Eltern im 21.Jahrhundert immer noch wie Untertanen handeln, die ihre Kinder zum Frondienst dorthin schicken?
In Deutschland ist zwar Schulpflicht - im Fall des Falles auch als Schulzwang vollstreckt - aber Schulpflicht setzt auch voraus, dass die Schule Schule ist und nicht das Gegenteil davon.
Schauen wir doch einmal voll Achtsamkeit und Interesse auf Dein Kind und seine Talente! Sind es nicht sensible, geniale, verletzte, irritierte, frustrierte, geschwächte, unverstandene, halb verhungerte, ............., Talente?
Brauchen diese Talente in Deinem Kind tatsächlich soviel äußeren Aufwand? Brauchen sie nicht vielmehr endlich einmal innen eine gute Behandlung?
Als Ich-kann-Schule-Lehrer würde ich + Dein Kind um Verzeihung bitten für die päd. Fehlbehandlung + ihm die Güte aller seiner Talente vorbehaltlos bestätigen + mich eindeutig auf die Seite seiner Talente stellen + mich lebhaft für die gute Entwicklung der Talente interessieren + Deinem Kind sagen, dass ich es für genauso intelligent halte wie meinen Chef u.v.a. + mit ihm besprechen, wie wir seine Talente stärken und zum wachsen bringen und damit die Welt verändern + auch mit ihm besprechen, wie wir die Talente der Kollegen (und Mitschüler usw.) zum Wachsen bringen und für uns gewinnen. In der Ich-kann-Schule weiß jedes Kind: "Wenn ich mit deinen Talenten BESSER umgehe als du, mögen sie mich und folgen mir lieber als dir."
Unsere vornehmste Aufgabe ist es, die Freundschaft aller Talente des Kindes zu gewinnen, indem wir sie so achten, stärken, pflegen, dass sie unsere Freunde werden mögen. Dadurch wachsen Talente. Ich habe oft genug erlebt, wie sie dann auf einmal (ohne etwas zu üben) Dinge können und begeistert tun, die sie angeblich nicht können.
Wenn wir für Persönlichkeitswachstum sorgen, wird der Mensch seinen Aufgaben gewachsen und fühlt sich ihnen auch gewachsen.
Es ist unser aller Aufgabe, alles zu meiden, was das Persönlichkeitswachstum des Kindes hindert, und alle zu tun (oder ggf. zu lassen), dass Dein Kind und alle seine Talente wachsen.
Die Probleme sind gut lösbar, wenn man aufhört, sie sich zu machen. Eltern sind oft den Lehrern sowieso voraus in der feinfühlig intelligenten Behandlung der Talente des Kindes. Diesem Erfolgsweg und den Talenten sollten sie treu bleiben. Ich freue mich auf Euren Erfolg.
TendArt-Expression
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14.12.2012 14:21
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