Familie » Enuresis

Wie sagt der kleine Prinz? Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Du hast ein Herz mit feinen, sensiblen Fähigkeiten, denen es - sozusagen diametral entgegengesetzt zu den vielen erschöpfenden Fleißaufgaben - immer schlechter zu gehen scheint.
Mir scheint, Du suchst Dir das Glück zu erarbeiten, dabei gibt es Glück nur geschenkt.
Hast Du im Leben schon viel geschenkt bekommen?
Wenn das Glück jetzt gerade vor Dir stünde, könntest Du alles loslassen und es umarmen?
Ich denke, wenn Du Deinem Kind helfen willst, müssen wir erst einmal schauen, wie Du Dir helfen kannst: Deinen feinen, sensiblen, genialen Kräften & Talenten.
Sind die nicht wirklich erschöpft? Fühlen die sich nicht unverstanden und allein gelassen?
Wer glaubt an sie?
Wer sagt ihnen jeden Tag, dass sie gut sind?
Wer bekundet ihnen seine Hochachtung?
Spiegelt Dir Dein Kind nicht erstaunlich viel aus Deinem eigenen Leben?
Du hast mir hier nur eine äußere Ereignisstatistik von Deiner Tochter aufgeschrieben.
Maßnahmen, die abgewickelt wurden.
Die von Deiner Tochter - Du weißt es - gar nicht als Lösung oder gar Erlösung angenommen werden konnten.
Du selbst bist ja auch nicht erlöst und noch nicht einmal gelöst.
Statt Deine originalen Probleme zu lösen, machst Du sie ihr.
Das Unbewusste - die Instanz, die Deine Lebensfunktionen steuert und fürs Überleben und Problemlösung zuständig ist - zwingt Dich, Deine eigenen, ungelösten Probleme als Drama zu inszenieren, damit es nach außen kommt und sichtbar wird und doch noch erlöst werden kann.
Du siehst, was sich das Leben - das ja größtes Interesse an Dir und Deinem Kind hat - alles einfallen lässt, damit es sich doch noch ent-wickeln kann.

Wie war denn das in Deiner eigenen Kindheit?
Hätte es nicht so einfach gut gehen können, wenn sich diese bescheuerten Erwachsenen einfach nach Dir gerichtet und Deine Liebe angenommen hätten?
Du warst damals ganz frisch vom Himmel auf die Erde gekommen und trugst den Himmel noch in Dir.
Diese Narren, wollten den Himmel nicht; sie wollten Dir die Erde beibringen.
Und heute steckst Du genauso hoffnunglos fest wie sie damals.
Und Du bekamst wieder dasselbe Gnadengeschenk wie die damals in Dir.
Du bekamst Deine Tochter.
Und gehst mit ihr wieder genauso dämlich um, wie man das mit Dir gemacht hat.
Du hättest damals die Erwachsenen retten können.
Warum lässt Du Dich eigentlich nicht von Deiner Tochter retten?
Dann könntet Ihr beide doch noch Euren göttlichen Auftrag erfüllen, für den Ihr auf die Welt gekommen seid, und den Sinn Eures Lebens finden.
Sinn kommt von ahd. "sinan = der Weg".
Da Dir der Sinn fehlt, weißt Du auch nicht, welchen Weg Du gehen sollst.
Dabei bist Du immer auf Deinem Weg drauf. Runter kannst Du gar nicht.

Das Leben als Summe von Fleißaufgaben - dieser Weg hat sich und Dich erschöpft.
Das ergibt iummer nur Alibis, davon wird die Seele nicht satt sondern sie verhungert.
Also lass uns doch mit Dir einmal ganz einfach reden:
Du bist ok.
Du warst immer ok.
Dass man dich was anderes glauben machte, war nicht ok, aber es musste so sein.
Dass Du mit Deiner 8jährigen Tochter so große Schwierigkeiten hast, zeigt Dir, dass Du selber noch nicht mal 8 bist.
Du spielst die große, erwachsene Butterblume aber Du bist erst 4 oder 5.
Du hast immer "mit Deinem Latein" die gespielt, die man von Dir erwartet hat.
In Wirklichkeit bist Du immer das kleine, sensible, unverstandene und unverständige, lebenshungrige, sich selbst beschneidende, leidende Butterblümchen geblieben.
Welch eine Chance, nun mit Deinem Kind gemeinsam den Weg gehen zu können, auf dem man Dich als Kind allein gelassen hat!!!!!
Warum sagst Du Deinem Kind nicht: "Ich brauche Deine Hilfe!"?

Bisher spielt es nur eine Statistenrolle in Deinem Leben und im Leben anderer.
Dafür ist es aber nicht auf dieser Welt.
Es ist - wie Du und jeder Mensch - hier, um die Hauptrolle in seinem Leben zu spielen.
Es dafür anzuerkennen, stärkt seine Lebenskräfte und lässt sie wachsen. Dann wird es dem Leben gewachsen.
Du bist die Königin in Deinem Königreich und Deine Tochter ist die Königin ihres Königreichs.
Was Du oben alles beschrieben hast, das alles - gut oder schlecht - kam VON OBEN HERAB auf Deine Tochter.
Von Königin zu Königin, das ist eine ganz andere Qualität der Kommunikation.
Und vergiss nicht: Du brauchst erst einmal ihre Hilfe. Bitte sie um Hilfe! Bitte sie um Rat! Bitte sie um Verzeihung!
Sag ihr, wonach Deine Seele hungert und dürstet, und bitte sie, mit Dir einen Weg zu finden!
Lass die Fehler geschehen, die dabei geschehen müssen!
Du wirst bald spüren, dass es weniger werden.
Anerkennt das Gute, das schon da ist, und freut Euch auf das, was demnächst auftauchen wird!
Es wird immer mehr werden.

Wie Du siehst, sind Eure Probleme ein sehr intensives Zeichen für das große Interesse, das das Leben an der Entdeckung und Entwicklung Eurer Talente für die Lösung hat.
Ich freue mich auf Deinen, auf Euren Erfolg.

Franz Josef Neffe