Beschneidung - Ohrlöcherstechen - Piercing - Tätowierungen - & Co.

Schon während meiner Ausbildung in der Krankenpflege in den Jahren 1984 bis 1986 war klar definiert, dass jeglicher Eingriff an einem Menschen, der seine Zustimmung zu einem Eingriff nicht selbst erteilen kann UND vor allem bei Eingriffen, die nicht aus medizinischen Gründen zwingend notwendig sind, ein Straftatsbestand ist. Schon damals beschäftigten sich die Verantwortlichen und Interessierten mit dem Thema. Ich persönlich bin außerordentlich froh darüber, dass dieses Urteil betreffend der Beschneidungen nun endlich gefällt wurde; in meinen Augen längst überfällig.

Ich möchte das gern auch begründen:

Egal um welche Glaubensrichtung es geht, und seien es die des Papalagi, in allen Religionen wird davon gesprochen, dass die höchste Instanz, die es geben kann die Instanz eines bzw. des einzigen Gottes ist. Fast jede Religion vertritt in ihrem Kern die Aussage, dass Gott, und vor allem IHR GOTT, ein allmächtiger und allwissender Schöpfer ist, dessen Willen sich seine Geschöpfe beugen müßten. Wenn ich davon ausgehe, dass diese Annahme tatsächlich stimmen mag, wie kann sich dann ein sogenannter Gläubiger als Richter über seinen Schöpfer aufspielen, in dem er seinen eigenen Willen höher stellt als den der ihn geschaffen hat? Ist das dann nicht eindeutig Gottestlästerung, wenn sein Werk verstümmelt wird? Oder anders: Ist nicht ein jeder Beschneider einem Terroristen gleichzusetzen, der sich dem Willen seines Schöpfers widersetzt?

Mir dreht sich der Magen um, wenn ich jetzt höre, dass eine Mutter doch tatsächlich behauptet, ein religiöses Leben wäre nicht möglich, wenn an ihrem Kind, dass doch in ihren Augen ein vollkommenes Werk eines vollkommenen Gottes sei, aber eben in einer unvollkommenen Welt nur dann seiner Bestimmung gerecht werden könnte, wenn sich die unvollkommen Menschen am vollkommenen Werk ihres vollkommenen Gottes auf unvollkommene Weise zu schaffen machen. Vor allem kommt es immer wieder vor, dass den beschnittenen Jungs auf Grund von entzündlichen Prozessen der Penis amputiert werden muss.

Eine Taufe (= ein bisschen mit Wasser besprenkeln) mit einer Verstümmelung gleichzusetzen, wie ich das in den letzten Tagen gehört habe ist einfach irrwitzig.

JEDER DARF GLAUBEN, WAS ER WILL, so lange es nicht zum Schaden gerät für andere. Meine Freiheit endet dort, wo die Freiheit eines anderen beginnt.

Mir ist es gleich, wenn sich jemand selbst verstümmeln will. Wenn jemand erwachsen ist und tatsächlich sich im Vollbesitz seiner von seinem Gott gegebenen vollkommenen geistigen Kräfte ist, dann kann das gern jeder für sich entscheiden. Obwohl Leute, die sich selbst verstümmeln, auch schnell mal in der Psychiatrie landen, weil man davon ausgeht, das Menschen die sich selbst verstümmeln einen behandlungsbedürftigen psychischen Faktor haben. Wie gesagt, mir persönlich ist das egal, wenn sich jemand selber malträtiert oder freiwillig malträtieren läßt. Aber kleinen Jungs massenhaft einzureden, sie würden durch das Abschneiden von ein bisschen Haut zu einem Mann, ist eine totale Überforderung der psychischen Leistungsfähigkeit. Massenhysterie und Massenpsychose sind die Begriffe die mir dazu einfallen.

Von den vielen Kindern würde im Erwachsenenalter nur ein geringer Teil freiwillig bereit sein, sich einer solchen Operation zu unterziehen, würde es als einen unzumutbaren Eingriff in seine Intimsphäre begreifen und sich dagegen zur Wehr setzen. Menschen, welche die Abhängigkeit ihres Kindes oder anderer Kinder ausnutzen um es auf diese Weise zu mißbrauchen, egal ob bei Mädchen oder Jungs, sind Straftäter.

Beschneidung als notwendige Hygienische Maßnahme hinzustellen ist totaler Mumpitz. Sauberkeit und Körperpflege ist für die vielen unbeschnittenen Jungs und Männer und Mädchen und Frauen auf dieser Welt auch kein Problem.

Vielleicht wäre da endlich angebracht, endlich eine geistige Hygiene zu betreiben, sich von geistigem Müll zu befreien, der nur zu einem dient: die Massen lenkbar zu machen.

Denn DER ALLMÄCHTIGE GOTT, von dem hier im Einzelfall immer gesprochen wird, der gefällt sich nur in einem: er schöpft und schöpft und schöft. Tagtäglich, minütlich, sekündlich. Weil es ihm gefällt. Es macht ihm wohl Spaß. Er hat vor langer Zeit enschieden und entscheidet jeden Tag AUFS NEUE darüber, dass die Vorhaut und die Schamlippen in seiner Schöpfung sinnvoll sind - schon seit ihm einfiel die Menschen zu bauen.

Und nur, weil seit ein paar tausend Jahren seine Schöpfungen sich einreden, klüger sein zu wollen als ihr Schöpfer, nimmt das nicht den geringsten Einfluss auf IHN. Denn obwohl SEINE neunmalklugen Geschöpfe sich seit ein paar Jahrtausend immer wieder selbst verstümmeln, schöpft er auf die gleiche gewohnte Weise weiter.

Würde ER auch nur einen Hauch von dem, was seine Geschöpfe sich selber einreden und antun als sinnvoll oder gar notwendig erachten, hätte ER schon lange die Produktion umgestellt. Aber im Gegenteil, ER wartet geduldig darauf, dass die Geschöpften IHM endlich vertrauen. So wie alle anderen Tiere auch. Oder hat jemand schon mal gesehen, dass andere Tiere sich selbst beschneiden? Nein, sie sind zufrieden mit dem, was DER ALLWISSENDE und DER ALLMÄCHTIGE aus ihnen gemacht hat und leben ihr Leben gemäß den ihnen geschenkten oder gegebenen Talenten. Sie genießen ihre Vollkommenheit. Wäre doch sehr entspannend und richtig schön, wenn die armen Menschen das auch endlich könnten, alle ihre Talente nutzen, ihre GOTTGEGEBENE (oder wie auch immer diese Kraft heißen mag) VOLLKOMMENHEIT GENIESSEN, zum eigenen Wohle und dem der Gemeinschaft, ohne unnötigen Schmerz egal welcher Art in diese Welt zu exportieren.

Mit Grüßen die von Herzen kommen.
C. B. Mager

Auszug aus n-tv vom 19.07.12:
" Es ist ein Signal der Religionsfreiheit an die jüdische und die muslimische Gemeinde.
Im Eiltempo wollen Regierung und SPD die Beschneidung von Jungen legalisieren.
Doch damit ersticken sie eine wichtige Debatte im Keim. Eine Debatte, in der noch längst nicht alle Argumente ausgetauscht sind"
Um was geht hier eigentlich in Wirklichkeit?

Es geht tatsächlich um nichts anderes als den Machterhalt in den Systemen.

Wer von einem System "sein Brandzeichen aufgedrückt" bekommen hat in einer Weise, die nicht mehr zu Lebzeiten rückgängig gemacht werden kann, der wird auch selbst bei größter innerer Gegenwehr immer wieder allein durch den Anblick des Branzeichens daran erinnert, dass er dem System nicht entkommen kann.

Dieser Wiedererkennungsfaktor ist auf der einen Seite willkommen für die Beteiligten, die sich in diesem Machtgefüge wohl zu fühlen gelernt haben. Man muss nicht mehr nachdenken, man weiß auf welche Weide man gehört. Eigenverantwortung wird zum einen unmöglich gemacht und dieser Vorgang wird gleichzeitig als erlösend empfunden.

In einem funktionierenden System hat man dadurch auch einen Freibrief: man kann seine eigenen innewohnende Grausamkeiten ausleben unter dem Deckmantel des Systems. Die Nutznießer und die Leidenden sind in einem solchen System meist nur schwer zu unterscheiden, solange die Indoktrination anhält.

Die Hierarchien im System sorgen dafür, dass dieses System erhalten bleibt und/oder sich möglichst ausdehnt. Es entwickelt sich zum Selbstläufer.
Gefährlich innerhalb des Systems sind Menschen, die es infrage stellen würden. Um das weitestgehend zu verhindern ist es für ein solches System notwendig, unumkehrbare Erkennungsmerkmalen einzuführen und zu erhalten. Das ermöglicht anschließend mit wesentlich geringerem Kraftaufwand, "die Herde" beieinander zu halten und die Macht der Masse als Waffe zu nutzen. Je früher im Leben eines Menschen ein solches Merkmal eingeführt wird, desto einfacher ist die Handhabung der Machtstrukturen. Menschen, die erst nach Vollendung oder zumindest einem weit fortgeschrittenen Zustand ihrer geistigen Reife freiwillig der Aufnahme in die Gemeinschaft und einer damit verbundenen freiwillig erlittenen Verstümmelung an sich selbst zustimmen müßten würden das nur zu einem geringen Prozentsatz tun.

Von ganz alleine wird "die Herde" alle, die das Merkmal an sich vermissen lassen als fremde Subjekte identifizieren und um den Zusammenhalt nicht zu gefährden, dafür sorgen, dass auch alle an diesen Unterschied erinnert werden und diese Fremden ausgeschlossen bleiben.

Um auf die Vorteile nicht verzichten zu müssen, die ein System der Macht bietet, das auf so vielen Generationen begründet ist, werden bevorzugt Menschen, die in ähnlichen hierarchischen System großgeworden sind, gerne gegen Menschenrechte verstoßen.

Jegliche Art von Ghettoisierung beginnt im Kopf derer, die sich durch solche Rituale aus der Gemeinschaft aller Menschen absondern, der Gemeinschaft, die von der Natur in der ganzen Vollständigkeit zu deren Vorteil geschaffen wurde. Abgrenzung erfolgt nie zum Wohle aller Menschen, sondern immer nur dann, wo sich der Mensch, das Individuum oder eine Gruppen für was Besseres - oder zumindest wir sind ganz anderes - hält als der Rest der Menschheit. Und welches Versprechen könnte stärker sein als das, dass WIR, die wir Anhänger der einen oder anderen Religion sind, einst in einem irgendwie gearteten Paradies zur Rechten Gottes sitzen würden, das ER alle anderen in die Hölle schickt, die wir uns zeitlebens bereits auf dreisteste Art gegenseitig und wo immer es möglich war und ist bereitet haben. Jeder, der unter solchen Zu-/Umständen gelitten hat, der muss ja mal irgendwann belohnt werden.

Wer echtes Vertrauen an seine eigene Schöpfung und den/die eigenen Schöpfer in sich trägt, der ist sich dessen bewußt und läßt sich nicht manipulieren. Das kann ja nur ein Dorn im Auge der Mächtigen innerhalb der Systeme sein, den es zu bekämpfen gilt.

"An ihren Taten sollt ihr sie erkennen." 1 Johannes 2 1 6 Der Satz aus einem der ältesten Geschichtsbücher der Welt ist durchaus zutreffend.

Die Angst vor dem natürlichsten, beziehungsweise in dem man die Angst vor dem Tod künstlich anheizt, wird in allen schein-/religiösen Vereinigungen den Beteiligten ein hoher wirtschaftlicher Faktor abgerungen. Wer das Instrument beherrscht kann die Massen tanzen lassen. Mal rechts herum, mal links herum. Grade wie es beliebt. Ganz egal ob das ein kleines Urwaldvolk ist oder die sogenannten Weltreligionen, die regulären Vertreter der jeweiligen Geisteshaltung sind die Mächtigsten in ihrem jeweiligen System.

Ergo: Um was es geht :

Um die Macht. Um die Machtverteilung. Und um die damit verbundenen wirtschaftlichen Pfründe und der Berechtigung des Nutznießens.

Nur für die Ohnmächtigen im System geht es um die Erhaltung ihres Weltbildes und der Hoffnung auf etwas, das einfach besser sein muss als das, was sie hier alltägllich vorfinden und selbst produzieren.